… nein nicht Wochenende, sondern um an der Decke zu arbeiten. Irgendwie ergab es sich, dass die Decken zu meinem Ding wurden. Hat sich wohl keiner drum gerissen 😉 Aber mal von vorne: bis vor kurzem klafften große Löcher in unserer Decke und angesichts der Temperaturen außen mussten wir hier angreifen.
Im Schlafzimmer und in der Küche mussten Deckenbalken getauscht werden, bzw. wegen des Pfeilers neu gezogen werden. Man würde vielleicht denken, dass man hier im Bild von unten die Fußbodenbretter des OGs sieht. Aber nein, es ist mal wieder etwas komplizierter. Die Balken haben im oberen Drittel eine Dachlatte angeflanscht und die Nut/Fase Bretter, welche wir uns eigens haben fräsen lassen, sind pro Fach einzeln reingezogen. Also dann, überall dort wo ein Balken getauscht wurde, müssen die Fächer links und rechts davon neu gemacht werden. Latten rein, Bretter schneiden und rannageln.
Das ging zu zweit ganz flott. Einer misst und nagelt, der andere schneidet. Richtig lustig wurde es dann erstmalig in der Bibliothek. Frickelarbeit in Zwangslage. Was so gemütlich aussieht war echt ein Krampf. Mit dem Hammer ohne Platz zu operieren sorgt schon für den ein oder anderen krummen Nagel, – den man dann ebenso aufwändig wieder herausoperieren darf. Nach 4m war der Spuk glücklicherweise vorbei und alle anderen Fächer waren deutlich einfacher zugänglich. Ziel erreicht, alle Decken wieder zu und die kostbare Wärme haut nicht mehr ganz so einfach nach oben ab.
Sind die Bretter alle montiert, geht’s weiter mit Schleifen und Streichen. Alles was neu hinzukam, musste den zweiten Anstrich bekommen, die vorhandenen Bretter und Balken hingegen sollten erstmal gereinigt und abgeschliffen werden. Beim Deichhof handelt es sich ja vormals um ein Café und dieses bestand wiederum nicht erst seit dem Rauchverbot. Viele Feiern und Gastrobetrieb hinterlassen einfach ihre Spuren. Also los, dann mal ran an den Schleifer. Und was soll ich sagen: 120m2 Decke sind ne ganze Menge.
Gut gestärkt von dieser Aufwärmübung geht’s nun an den Pinsel. Damit es nicht zu einfach wird, waren zwei und teils sogar drei Anstriche nötig um ein deckendes Ergebnis zu haben. Na denn: Musik an und los!
Ein Raum fehlt noch, der Rest ist gleichmäßig schneeweiß. Aber auch das soll natürlich nicht so sein. Heißt: ein Durchlauf folgt noch mit Pigmenten und Hartharzöl. Damit man die weißen Bretter quasi wieder etwas „dreckig“ macht. Und durch das Öl sind sie dann auch abwischbar. Einige Balken bekommen dann noch Farbe für die Optik.
Nun darf man zurecht die Frage stellen, warum um Himmels Willen man sich so einen Aufwand macht. Hmm, kann ich gar nicht so einfach beantworten. Eigener Dreck ist einem einfach sympathischer als fremder, und das Angleichen der neuen Bretter an die Alten geht so vermutlich auch viel einfacher, – Es wirkt dann hoffentlich authentisch und gleichmäßig alt. Aber vermutlich lag es vor allem daran, dass ein einfacher Anstrich nicht gehalten/gedeckt hätte und so hat sich das eben irgendwie ergeben.